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„Hamburgerin des Tages“ bewegt das Albertinen Haus

„… Hände und Arme zeigen nach oben, jetzt den Körper gaaanz lang machen – ja, so ist es richtig! Und nun Arme und Beine abwechselnd bewegen, als würden wir eine Leiter raufklettern….“ Behände erklimmen die Seniorinnen und Senioren imaginäre Höhen. „Die Arme nach vorne ausstrecken und gaaanz langsam in die Knie gehen.“ Verstärkt durch die mobile Lautsprecheranlage erfüllt die Stimme von Magda Bechreiner (73) den Innenhof des Albertinen Hauses. Jeden Donnerstag ab 10 Uhr hält die gelernte Krankenschwester Mitbewohnerinnen und -bewohner mit Freiluft-Gymnastik fit.

Über 20 Jahre hat Magda Bechreiner in der Medizinisch-Geriatrischen Klinik des Albertinen Hauses gearbeitet, davor war sie Gemeindeschwester in Hamburg-Schnelsen. Seit 2015 wohnt die passionierte Hobbysportlerin mit ihrem Ehemann in der Albertinen Haus-Wohnanlage – und bringt hier ganz schön was in Bewegung.

„Wegen Corona konnte unsere wöchentliche Hockergymnastik nicht mehr stattfinden. Da kam die Idee auf, ein sogenanntes ‚Workout‘ – das ist der moderne Ausdruck für Training – draußen an der frischen Luft zu machen.“ Nicht zuletzt, damit alle in Form bleiben, denn „jede Pause kostet Muskeln“. Der Start des neuen Angebots am 23. April glückt und Bewohnerin Heike Jakobi ist so begeistert, dass sie ihre aktive Nachbarin beim Radiosender NDR 90,3 zur „Hamburgerin des Tages“ kürt.  

„What a beautiful noise comin' up from the street” – der Neil Diamond-Song aus den 70ern ist so etwas wie ihre Erkennungsmelodie. Augenblicke später stehen Bewohnerinnen und Bewohner auf den Balkonen, vor geöffneten Wohnzimmerfenstern, in der weitläufigen Gartenanlage – in gebührendem Abstand voneinander, versteht sich. Etwa 15 Minuten dauert jede Trainingseinheit. Die kurzen, dabei sehr effektiven Übungen sind gut für die Gelenke, den Schulter-Nacken-Bereich, den Rücken sowie zur Dehnung der gesamten Muskulatur. „Es ist keine besondere Sportkleidung erforderlich“, ermuntert Magda Bechreiner die modisch Unsicheren: „Hauptsache bequem!“ Damit alle mitmachen können, turnt sie mit beeindruckender Kondition einmal um die drei Wohnhäuser herum. „Schultern hochziehen, höher, noch höher, bis zu den Ohren…. und langsam wieder nach unten schieben. Jetzt die rechte Hand auf die linke Schulter legen…“ Auch wenn die Meinungen darüber, welche Hand auf welche Schulter gelegt werden soll, etwas auseinander gehen, einig sind sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer darin, dass die Frischluft-Fitness nicht nur gesund ist, sondern noch dazu Spaß macht. Hoffentlich wird sie noch lange angeboten! „Bravo“ und „Danke, Magda“ schallt es zum Abschied von den Balkonen, sogar die Stimmen klingen freud- und kraftvoller.